Das Jagdrevier Luthertal

Im Kanton Luzern wird die Revierjagd durchgeführt. Beim Revierjagdsystem verpachten die Gemeinden das Jagdrecht an eine Jagdgesellschaft. Ende Saison müssen die Jagdgesellschaften dem Kanton melden, wie viele und welche Tiere sie erlegt haben. Das Luthertal hat drei Jagdgesellschaften. Gemeinsam betreuen sie eine Fläche von 27 km2.

Rehkitzrettung im Frühling

Die Arbeit der Jäger ist wichtig für die Natur. Dabei geht es um weit mehr als das Erlegen von Tieren. Im Frühling unterstützen Jäger die Bauern mit Hilfe von Drohnen oder Verblendungsmassnahmen Rehkitze vor dem Mähtod zu schützen.

Wenn im Mai und Juni Rehgeissen ihren Nachwuchs zur Welt bringen verharren die Rehkitze während den ersten Lebenswochen am selben Standort. Falls Gefahr droht, fliehen Sie nicht, sondern vertrauen auf ihre Tarnung. Im gleichen Zeitraum finden Mäharbeiten in den Wiesen statt. Um einen Mähtod zu verhindern, fliegen die Jäger mit einer Drohne die Wiesen ab. Dank einer Wärmebildkamera werden die Rehkitze präzise entdeckt und können schnell in Sicherheit gebracht werden. In diesem Jahr konnten dank dem Einsatz von Drohnen viele  Rehkitze im Luthertal vor dem Mähtod gerettet werden.

Freifläche räumen

Für die Regulierung des Wildes braucht es eine «Infrastruktur» im Revier. Zum Beispiel die sogenannten Freihalteflächen. Das sind Flächen, die freigehalten werden von Dornen und Stauden, Stellen, welche nach Sturmschäden geschädigt sind oder durch Borkenkäfer verursacht werden. Um in diesen Dickichten Wild entnehmen zu können, braucht es freie Flächen, wo das Wild angesprochen und sicher erlegt werden kann. Auch braucht es Hochsitze sowie natürlich Wege, die zu diesen Plätzen führen. Diese Arbeiten werden während der Sommermonate gemacht.

Die Jäger haben aber noch weit mehr Aufgaben. Unter anderem:

  • Ausrücken bei Wildunfällen auf der Strasse, um das meist schwer verletzte Wild von den Verletzungen zu erlösen.
  • Erlösen von krankem und verletztem Wild.
  • Unterstützung der Waldbesitzer, um die neu aufgeforsteten Flächen vor den Verbiss Schäden durch das Schalenwild zu schützen.
  • Als wichtigste Aufgabe sehen die Jäger, das Zusammenspiel zwischen Flora und Fauna im Gleichgewicht zu halten.
  • Auch setzen sich die Jäger dafür ein, dass Wanderer, Biker, Schneeschuhläufer und andere Waldbenutzer sich auf den «kanalisierten Wegen» bewegen, um das Wild möglichst nicht zu stören. Diese Störungen fördern vor allem im Winter den Verbiss des Jungwaldes.

Dank den Jägern habe ich die Natur, den Wald und sogar das Luthertal nochmals von einer ganz anderen Seite erlebt. Die Luthertaler Jäger sind jederzeit zu einem Gespräch bereit. Sprechen Sie Fragen oder Anregungen an, ein Austausch wird von den Jägern sehr geschätzt. Ich bin gespannt was Sie dabei neues lernen.