Pi Häfliger vom OK begrüsste dazu im Sitzungszimmer des Gemeinderats gegen 20 Gäste, die mithalfen, dies zu verwirklichen. Das Kieswerk Hüswil AG, welches den Rohstoff, reines Napfgold aus dem Luthertal, dazu spendete, war vertreten durch Verwaltungsratspräsident Kurt Graf, Geschäftsführer Markus Onstein und den Hobby-Goldwäscher Peter Näf. Als Sponsoren für die Herstellung und Herrichtung des Talers waren Max und Marlies Galliker von der MMG-Stiftung, Daniel Zemp von der Raiffeisenbank Hofstatt und der Vorstand von Natürlich Luthertal anwesend. Dabei waren auch der Gemeinderat unter Präsident Alois Huber, das OK 750 Jahre Luthern und der Holzbildhauer Niklaus Wechsler, welcher den Behälter und den Sockel für die Präsentation des Talers schuf.

Pi Häfliger wies darauf hin, dass bereits die Helvetier in den Tälern um den Napf herum Gold suchten. Einfach war das nie, denn am Napf gibt es kein primäres Gold, welches in bis zentimetergrossen Klumpen aus dem Gebirge heraus geschürft werden kann. Im Gestein des Napfgebietes hat es nur sekundäres Gold, welches von Gletschern aus dem Gebirge heraus geschürft und hier abgelagert wurde. Dies kann nur in mühsamer Arbeit in maximal millimetergrossen Flittern aus Ablagerungen der Bäche oder Kies herausgewaschen werden. So entstand auch der als absolutes Unikat überreichte Napf-Gold-Luther-Taler. Der im Kieswerk Hüswil angestellte Peter Näf hat sich als Hobby-Goldwäscher über Jahre darum bemüht, beim Waschen von Kies nebenbei noch kleinste Goldflitter herauszuwaschen. Das jetzt vorliegende Endprodukt ist sehenswert: ein rund vier Zentimeter grosser Taler aus 26 Gramm 23 Karat reinem Napfgold.

Die Schenkung dieses Talers an die Bevölkerung des Luthertals ist nicht nur historisch beachtenswert, sondern in mehrfacher Hinsicht symbolträchtig. Kurt Graf vom Kieswerk Hüswil AG zeigte auf, dass dieses Kieswerk in den Krisenjahren zwischen den Weltkriegen als Kieswerk für Huttwil eröffnet wurde. Huttwil wollte mit der «Grube» einen industriellen Aufschwung für die Region bewirken. Im Rückblick sei dieses Kieswerk wirklich «Gold» wert. Nun sei daraus auch ein richtiges Stück Gold hervorgegangen. Das Kieswerk wolle nun dieses schöne Stück gewonnenes Gold in seine Luthertaler Heimat zurückbringen. Für den Gemeinderat Luthern ist dies eine wunderbare Geste, weil er über Jahre hinweg mit Unlauteren Bedrängnissen wegen Kiesabbau zu kämpfen hatte. Und hinsichtlich des boomenden Weltgoldes fragte Gemeindepräsident Alois Huber wohl zu Recht: «Ob es uns in dieser schönen Landschaft wohl besser ginge, wenn wir alles Gold hätten, das in diesen letzten 750 Jahren die Luther hinunterging?» Dies darf wirklich bezweifelt werden, denn der Goldboom der letzten Jahre hat dazu geführt, dass immer mehr Flussgebiete auf der Welt im Wettlauf um sekundäres Gold brutal verwüstet werden. Eines ist klar: Der Napf-Gold-Luther-Taler bleibt in seiner Heimat.